Digitalisierung
31.08.2021
Wie Medizinisches Training von Digitalisierung profitiert
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In Praxen und Studios spielt die Digitalisierung eine immer größere Rolle. Die Umstellung fällt jedoch nicht immer leicht. Daniela Neu nähert sich dem Thema an, indem sie die verschiedenen Stationen oder Wege eines Trainierenden in ihrer Einrichtung betrachtet. Der Artikel soll neben einer Entscheidungshilfe auch eine Anleitung zur Umsetzung und der Schaffung von Akzeptanz bei Mitarbeitern und Trainierenden im Bereich der medizinischen Fitness sein.
Die Reise des späteren Kunden oder Patienten beginnt als Interessent. Unser späterer Kunde hat ein Bedürfnis, ein Rezept oder Ähnliches und sucht nach einem geeigneten Anbieter. Hier kommt Digitalisierung im Sinne einer nutzerfreundlichen Gestaltung der sozialen Netzwerke, der Website und eventuell auch einer eigenen App ins Spiel. Je weiter gestreut die Möglichkeiten sind, desto einfacher und eher wird der „Kunde“ auf uns aufmerksam.
Die Pflege der Online-Kanäle ist zeit- und kostenintensiv. Die Mühe lohnt sich aber, denn oftmals ist der digitale Eindruck der Erste und somit Entscheidende. Da die Gewinnung von Neukunden mit spürbaren Kosten verbunden ist, sollte die Bindung von Bestandskunden Priorität haben.
Der erste Eindruck
Beim ersten persönlichen Besuch des Neukunden kommt es vor allem auf soziale Skills an, damit dieser sich willkommen und wohl fühlt. Software und Digitalisierung sind an den Stellen schwach, wo es um Gefühle, zwischenmenschlichen Austausch und Empathie geht. Software kann diese Prozesse aber sehr wohl unterstützen.
Wird die Anamnese digital erfasst, zum Beispiel via Tablet, werden alle Daten zentral angelegt und stehen somit allen Bereichen der Einrichtung (Rezeption, physikalische Therapie, oder MTT) zur Verfügung. Programme zur digitalen Erfassung der Anamnese bieten Antwortmöglichkeiten an oder merken sich diese und beschleunigen damit die IST-Analyse. Die Anamnese kann auch nur online, also vor dem Erstkontakt, erledigt werden. Dieser eher unpersönliche Weg spart Zeit. Meine Empfehlung ist, diese Möglichkeit als Option anzubieten
Der Trainingsplan
Die beiden nächsten Schritte sind die Erstellung eines Trainingsplans und die Einweisung. Da die Zeit meistens begrenzt ist, sollten Lösungen mit Block und Bleistift der Vergangenheit angehören. Moderne Trainingssysteme verfügen über einen gigantischen Übungskatalog und bieten die Möglichkeit, Trainingsplanvorlagen inklusive Parametervorlagen zu gestalten. Nach der Festlegung der Standards können leicht individualisierte Pläne erstellt und dem Kunden direkt via App auf dem Smartphone oder Tablet zur Verfügung gestellt werden.
Neben der Zeitersparnis ist die zentrale und transparente Verfügbarkeit der Daten einer der größten Vorteile der Digitalisierung. Jeder Trainer/Therapeut kann sich jederzeit über die Anamnese, den Trainingsplan und auch den bisherigen Trainings- oder Therapieverlauf informieren. Digitale Trainingsgeräte zeigen den Trainierenden an kleinen Bildschirmen alle wichtigen Informationen zum Training an: Hinweise zur Durchführung, Anzahl der Wiederholungen, Gewicht oder gar Bewegungsreichtweite- und geschwindigkeit.
Auch „ältere“ Geräte können durch den Anschluss von digitalen Hilfsmitteln wie zum Beispiel Mini-PCs aufgerüstet werden. So oder so wird das Trainingsgerät durch digitale Unterstützung quasi zum Personaltrainer. Durch das Biofeedback, dem Vergleich zwischen „Soll“ und „Ist“ auf dem Bildschirm, kann das Training optimiert werden. Die Visualisierung ist meist spielerisch und ist vom Patienten/Trainierenden gut und schnell zu erfassen und umzusetzen.
Trainingsdokumentation
Die Daten der einzelnen Trainingseinheiten werden auch gespeichert und stehen Trainern und Therapeuten zur Verfügung. Diese können dann für die Trainingsauswertung und die Anpassung des Trainingsplans genutzt werden. Für die Kunden, die hier viel Zeit und Mühen investieren, ist die Verlaufs- oder Erfolgsdokumentation wichtig. So bleiben Motivation und damit die Bindung an ihre Einrichtung erhalten.
Für Ärzte und Kostenträger sind die Informationen über den Leistungsstand eines Trainierenden ebenfalls von Bedeutung. Über Schnittstellen können die wesentlichen Trainingsinformationen und die Erfolgsdokumentation einfach und schnell auf Knopfdruck in den Arztbericht integriert werden.
Während Software die wiederkehrenden, oftmals lästigen und zeitraubenden Dinge erledigt, kann sich der Trainer/Therapeut voll und ganz auf den Patienten/Kunden konzentrieren: die Haltungs- und Übungskorrektur, das persönliche Gespräch und somit eine Beziehung aufbauen und dadurch entscheidend zur Kundenbindung beitragen. Idealerweise ist der Therapeut/ Therapeut stetiger Ansprechpartner auf der Trainingsfläche und erhält alle wichtigen Informationen über eine Trainingssoftware.
Fazit
Die genannten Beispiele während der Reise eines Kunden durch ihre Einrichtung zeigen, dass digitale Elemente wie Software an den richtigen Stellen sinnvoll und wirtschaftlich lohnend sind. Durch Digitalisierung sollte unser Arbeitsalltag einfacher und effektiver gestaltet werden, statt Arbeitsplätze zu vernichten.
Daniela Neu
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