Training
08.03.2021
Fakten, Folgen und Chancen des zweiten Lockdowns
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Corona-Umfrage unter Fitnessstudiobesitzern
Seit Anfang November müssen Fitnessstudios als Maßnahme zur Eindämmung des Coronavirus geschlossen bleiben. Neben der finanziellen Herausforderung ist auch die (noch) fehlende Perspektive ein Problem für die Betreiber. Studiobetreiber und Coach Kay Wiethold hat Betroffene zu Lockdown-Aspekten wie Kündigungen, Investitionen und weiterer Planung befragt.
Fast 200 Teilnehmer sind dem Anruf gefolgt und haben insgesamt 18 Fragen zu ihrer Situation beantwortet. Wir fassen die wichtigsten Erkenntnisse zusammen.
Mitglieder und Kündigungen
Die knappe Mehrheit der Betreiber (52%) zieht weiterhin die monatlichen Beiträge ein, während der Rest größtenteils (33%) bereits seit Nov
Eine weitere Option während der Pandemie sind Ruhezeitanträge. Alle Betreiber geben hier eine Steigerung im Jahresvergleich an, jeder Vierte sogar von mehr als 25%.ember 2020 pausiert. Seit Beginn des zweiten Lockdowns verzeichnen alle Befragten mehr Kündigungen als im Vorjahr, wobei der Anstieg mit etwa 10% in jedem zweiten Studio relativ gering bleibt.
Aus Sicht der Befragten ist die Stimmung beim Großteil der Mitglieder entspannt und verständnisvoll, nur wenige seien fordernd oder ungeduldig.
Investitionen
In Bezug auf Investitionen ging es speziell um Ausgaben für Hygienekonzepte seit Beginn der Pandemie. Hier konnten Angaben im Bereich zwischen 1.000 und 20.000 EUR gemacht werden. Jeder dritte Befragte legte bisher zwischen 1.000 und 3.000 EUR für erforderliche Maßnahmen aus, über 60 Prozent lagen über dieser Marke, 22 Prozent von ihnen legten 8.000 EUR oder mehr aus.
Generell haben fast 60 Prozent der Betreiber in den Umbau ihrer Anlagen investiert bzw. planen dies. Ansonsten ist kein klarer Trend erkennbar, am zweithäufigsten wurden Online-Ernährungskonzepte (13%) genannt.
Neue Angebote in der Krise
Viele Studios bieten ihren Mitgliedern für die Dauer der Schließung zumindest einen Ersatz in Form von Online-Kursen. Mehr als zwei Drittel (72%) stellen diese Inhalte selbst her, 45% setzen (auch) auf Angebote von Drittanbietern.
Genutzt werden die Kurse durchschnittlich von 5 – 15 Teilnehmern (57%), wobei 16% diese Zahl nicht erfassen. Am beliebtesten unter den Mitgliedern sind neben BodyPump, Yoga und Zumba auch Rückenkurse.
Eine weitere Möglichkeit ist ein Verleihservice des Club Equipments an die Mitglieder (66%), knapp 50 Prozent setzen auf Online-Ernährungskurse.
Schwerpunkte nach der Wiedereröffnung
Nach der Wiedereröffnung wollen knapp 80% der Betreiber einen Schwerpunkt auf die Sicherung der Bestandkunden legen, wobei die Gewinnung neuer Mitglieder einen ebenso hohen Stellenwert hat. Drei Viertel der Befragten gaben an, bei Marketingmaßnahmen überwiegend auf Online-Angebote setzen zu wollen.
Erkenntnisse aus dem Lockdown?
Bei der Frage nach Erkenntnissen aus der Lockdown-Zeit gab es keine festen Antwortmöglichkeiten. Dementsprechend gab es viele verschiedene Ansätze. Folgende Punkte wurden dabei mehrfach genannt:
››› Digitalisierung (hybrides Angebot)
››› Bessere Kommunikation mit den Mitgliedern/Kundenbindung
››› Mehr finanzielle Rücklagen bilden
››› Positionierung in Richtung Gesundheit bzw. Einbindung Physiotherapie
››› Wunsch nach mehr politischer Relevanz der Branche
››› Auf Qualität setzen statt Preisdumping.
Wie wird sich die Branche infolge von Corona verändern?
Aus der Erkenntnis folgt für viele auch ein Zukunftskonzept. Daher gibt es einige Überschneidungen. Diese Veränderungen erwarten die Befragten in der Fitnessbranche:
››› Mehr Positionierungen als Gesundheitsanbieter
››› Mehr Online-Kurse & Flexibilität
››› Premium-Angebote und höhere Beiträge, Abgrenzung gegenüber Discountern
››› Bessere Lobbyarbeit (Systemrelevanz)
››› Mehr Aufklärung über Training und Gesundheit
››› Mehr Digitalisierung
Kay Wiethold wird ausgehend von diesen Ergebnissen eine zweite, vertiefende Umfrage unter Studiobetreibern starten. Dabei soll es unter anderem um die Stimmungslage und die Überbrückungshilfen gehen. Wir freuen uns über eine rege Teilnahme und werden darüber in der kommenden Ausgabe berichten.
Fakten zu den beteiligten Studios
Rechtsform:
57% Einzelfirma, 43% GmbH etc.
Anzahl Mitglieder:
300 – 500 (22%), 500 – 1000 (30%),
1000 – 1500 (21%), 1500 – 2000 (16%)
und 2500 oder mehr (11%).
Bildnachweis: © Shutterstock.com__721723375_4 PM production
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