Therapie

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25.09.2023

Raum für Therapie

Raum für Therapie

– in jeglichem Sinne & mit allen Sinnen

2020 hat sich der Physiotherapeut Erik Schön mit einer Privatpraxis für Schmerzpatienten und Sportler selbstständig gemacht. Für ihn der logische nächste Schritt nach zwölf Jahren im Profisport, u.a. als Physiotherapeut für den 1. FC Kaiserslautern.

„Gerade als schmerztherapeutische Maßnahme ist die Sporttherapie hervorragend geeignet, um die Patienten nachhaltig und schmerzfrei aus ihren chronischen Beschwerden und Verletzungen zu führen. Und Sportler können hier ihren individuellen Trainingsprozess verbessern und neue Leistungsspitzen herauskitzeln“, berichtet der Inhaber von therapieRAUM in Saarwellingen (Saarland).

Ziele setzen und erreichen (wollen)

Am ersten Tag seiner Ausbildung in der Krankengymnastik, mit der die therapeutische Karriere des ehemaligen Zeitsoldaten dereinst begann, war Erik gefragt worden, was er später machen wolle. „Ich werde Therapeut in der Fußball-Bundesliga, hab’ ich gesagt. Da hat jeder gelacht. Aber sich solche Ziele zu setzen, ist im Leben wichtig.“

Zuerst ging er in eine osteopathische Praxis (vor rund 20 Jahren eine der allerersten in Deutschland) und entschied sich für ein Osteopathie-Studium. Danach kam u.a. die Spezialisierung zum Sporttherapeuten, dann die Chance beim 1. FC Kaiserslautern.

„Zwölf Jahre lang habe ich das mit viel Freude gemacht, mit allen Höhen und Tiefen (von Auf- bis Abstieg).“ Erik lernte, den Spagat zu finden zwischen der Vereinsführung, dem Trainerteam und den Spielern, weil natürlich jeder den Therapeuten für seine Ziele gewinnen möchte. Man ist der Ansprechpartner für jeden, trotzdem ist Loyalität gegenüber den anderen gefragt.“

Die Entscheidungen sind nicht immer einfach

Einem Profispieler aus der Bundesliga gilt es z.B. zu vermitteln, dass er wegen Überlastungsgefahr nicht weitermachen darf, wenn er komplett auf Adrenalin ist, unbedingt spielen will: „Vielleicht sitzt noch ein Nationaltrainer auf der Tribüne und will ihn scouten. Der Trainer will natürlich auch nicht, dass ein wichtiger Spieler fehlt. Man lernt, seiner fachlichen Einschätzung Raum zu geben, sich durchzusetzen.“

Vor sechs Jahren wurde er zum ersten Mal Papa. Perfekt, um die Prioritäten neu zu ordnen: „Sicher. Manchmal vermisst man es, aber ich habe durch die Praxis auch immer wieder den Kontakt in den aktiven Sport und das tut sehr gut.“

Parallelen zwischen Spitzensport & Praxis:

  • ››› „Im Spitzensport wie in der Physiotherapie treffen wir täglich Entscheidungen, die für die Leistungsfähigkeit und Gesundheit anderer entscheidend sind – schnell und präzise.
  • ››› Im Sport ist man Teil eines Teams, vom ersten Tag ein Teil der Mannschaft. Auch im Praxisalltag verstehen wir uns als Einheit, bei der jeder seinen Teil zum Erfolg beiträgt.
  • ››› Am meisten Spaß macht es, wenn man erfolgreich ist und das nicht nur im Sport. Es lohnt sich auch deswegen, Mitarbeitern den Raum einzuräumen, damit sie sich entwickeln können.“

Nicht zu vergessen: der Patient – er hat den Anspruch, optimal behandelt zu werden: „Die Ziele sind nur anders. Auch ein Hobbyfußballer will die Reha gut abschließen und am Wochenende auf dem Platz stehen. Ähnlich ist es bei der Patientin, die wieder schmerzfrei die Treppen gehen möchte, weil sie ihren Mann zu Hause versorgt oder dem Krankenpfleger mit Rückenschmerzen: Sie haben alle ihren Anspruch an dich. Und auch – größtenteils – die Motivation, wieder gesund zu werden, sie brauchen nur Unterstützung von uns als Therapeuten“, ist sich Schön sicher.

Therapie ist auch etwas Energetisches

Damit er und seine Kollegen sich Zeit für jeden Patienten nehmen können, hat sich Erik für eine Privatpraxis ohne Kassenzulassung entschieden: „Nachdem ich als Therapeut meine Zeit so lange hatte autark einteilen können, wollte ich in die Physiotherapiepraxis zurückgehen und mir auch hier ausreichend Zeit für jeden einzelnen Patienten nehmen (in der Regel sind das bei uns rund 60 Min.). Von mir als Therapeut fließt in die Behandlung viel Energie mit ein, das geht nur, wenn man den Rahmen schafft. Dafür braucht man Zeit.“

Ganzheitlich zu arbeiten, …

„Unser Ziel ist es, dass die Praxis als Co-Working funktioniert, im Moment ist zusätzlich zu den Physiotherapeuten ein Osteopath mit an Bord, eine Kollegin aus der Heilpraktik und mehrere Athletiktrainer. Seit dem 31.07. haben wir mit Desiree Schwarz auch eine ehemalige Profi-Speerwerferin (u.a. Silbermedaille bei den Dt. Meisterschaften) im Team, die uns als Trainerin unterstützt. Meist arbeiten wir mit den Kunden rund eine Stunde – 1:1 oder auch 1:2. Die meisten Sportler, aber auch Schmerzpatienten brauchen eigentlich nur diesen ersten Ansatz und dann den richtigen Übergang ins aktive Training. Das setzt eine optimale Zusammenarbeit zwischen Therapie (damit das Schmerzbild ein solches Training auch erlaubt) und Training − inkl. Motivation zur regelmäßigen Umsetzung − voraus.“

Sabine Mack


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