Therapie

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04.10.2023

Mitarbeiter gewinnen und binden

Mitarbeiter gewinnen und binden

Warum Employer Branding für Praxisinhaber unumgänglich ist

Mithilfe von Employer Branding können Arbeitgeber nicht nur die besten Talente für ihr Unternehmen gewinnen, sondern auch langfristig an sich binden. Eine starke Arbeitgebermarke sorgt dafür, dass Mitarbeiter stolz darauf sind, für das eigene Unternehmen zu arbeiten sich mit den Werten und Zielen identifizieren und dieses schlussendlich weiterempfehlen. Darüber hinaus kann eine erfolgreiche Employer-Branding-Strategie auch dazu beitragen, Kosten im Personalbereich zu senken, erklärt Kristian Kroth.

Denn wenn ein Unternehmen alles tut, um als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden, sinkt mittelfristig der Bedarf an teuren Recruiting-Maßnahmen wie zum Beispiel Headhunting, Wechselprämien, Zeitungsanzeigen oder der Teilnahme an Job- oder Karrieremessen.

Zielgruppenanalyse

Eine umfassende und tiefgründige Analyse deiner speziellen Zielgruppe ist mit entscheidend für den Erfolg deines persönlichen Employer-Branding. Denn nur wenn du als Unternehmer weißt, welche Bedürfnisse und Erwartungen potenzielle Bewerber:innen haben, kannst du gezielte Maßnahmen ergreifen.

Dazu gehören beispielsweise Mitarbeiterbefragungen oder die Analyse von Social Media-Daten, sogenannten Insights, sowie die Überlegung welcher Generation vorhandene oder Wunsch-Mitarbeiter angehören und wie deren spezielle Bedürfnisse aussehen.

Karriereseite auf deiner Homepage

Die Karriereseite ist oft der erste Kontakt zwischen Jobsuchenden oder wechselwilligen Therapeuten. Sie sollte daher leicht zu finden, ansprechend gestaltet und möglichst mit Beispielen zufriedene Mitarbeiter gestaltet sein.

So können potenzielle Bewerber einen ersten Eindruck von der Praxis oder den künftigen Kollegen erhalten. Eine klare Kommunikation der Unternehmenswerte, eine positive Arbeitsatmosphäre sowie attraktive Benefits sind dabei ebenso entscheidend für den Erfolg einer Employer-Branding-Strategie. Idealerweise gibt die Seite sich klare Einblicke in Mitarbeiterverandtaltungen der Vergangenheit.

Beispiel: www.physiofamily.de/Jobs

Auch die direkte Verknüpfung zu den hauseigenen Social Media-Kanälen kann hierbei von großem Nutzen sein. Kleine Reels, Stories oder Feed-Beiträge sorgen für einen positiven ersten Eindruck.

Social Media

Soziale Netzwerke bieten unzählige Möglichkeiten zur Positionierung als attraktiver Arbeitgeber. Hier können Einblicke in den Arbeitsalltag gegeben oder Erfahrungsberichte von Mitarbeitern geteilt werden. Je nach Zielgruppe eigenen sich unterschiedliche Kanäle zur Ansprache von Bewerbern.

Während es für das eine Unternehmen eine gute Idee ist auf TikTok zu setzen, sollte das andere besser Instagram verwenden oder der Geschäftsführer sich auf LinkedIn zeigen.

Gerade weil es eine sehr individuelle Entscheidung ist, ist es umso wichtiger die Zielgruppe im Vorfeld exakt zu analysieren. Oftmals macht es auch Sinn, gleiche Inhalte aus verschiedenen Perspektiven mit anderen Inhalten auf den verschiedenen Kanälen zu platzieren.

Onboarding-Prozess

Eine gute Einarbeitung (Onboarding) zählt zu den wichtigsten Employer Branding-Maßnahmen, denn: Neue Mitarbeiter sollten sich bereits beim Vorstellungsgespräch, spätestens aber am ersten Arbeitstag im Unternehmen wohl und willkommen fühlen. Mittelfristig sollen sie sich mit der Brand ganz klar identifizieren.

Dazu gehört nicht nur die Vermittlung von fachlichen Kenntnissen, sondern auch das Kennenlernen der Unternehmenskultur und -werte. Ein strukturierter Onboarding-Prozess kann dazu beitragen, dass neue Mitarbeiter schneller produktiv werden und sich besser in das Team integrieren können. Hierbei ist es wichtig, dass sowohl Vorgesetzte als auch Kollegen Zeit für neue Mitarbeiter:innen haben und ihnen bei Fragen zur Seite stehen.

Ein weiterer wichtiger Punkt beim Onboarding ist die Kommunikation von Erwartungen seitens der Arbeitgeber an die neuen Mitarbeiter bzw. umgekehrt.

Insgesamt gilt es also nicht nur Bewerber:innen zu gewinnen, sondern sie auch langfristig im Unternehmen zu halten – durch eine gute Arbeitsatmosphäre sowie klare Strukturen im Einstellungsprozess wie auch während der Anstellung selbst.

Unternehmenskultur

Eine authentische offen kommunizierte und auch aktiv gelebte Unternehmenskultur ist ausschlaggebend, um Bewerber zu überzeugen. Denn nur wenn die Werte und Ziele des Unternehmens mit denen der Bewerber übereinstimmen, wird eine langfristige Zusammenarbeit überhaupt möglich sein. Es ist immens wichtig, dass das Unternehmen seine Kultur nicht nur nach außen kommuniziert, sondern auch intern lebt und umsetzt. Nur so kann es glaubwürdig wirken und potenzielle Mitarbeiter:innen überzeugen.

Eine authentische Unternehmenskultur zeigt sich beispielsweise in einer offenen Kommunikation auf Augenhöhe oder einem wertschätzenden Umgang. Auch ein gutes Betriebsklima sowie flexible Arbeitszeiten können dazu beitragen, dass Bewerber:innen sich für ein Unternehmen und gegen ein anderes entscheiden.

Um die eigene Unternehmenskultur zu stärken und zu leben, sollten Führungskräfte Vorbilder sein und diese Werte vorleben. In der heutige Arbeitswelt sind CEOs Vorbilder und Teil der Marke (Musk, Zuckerberg und Co.). Regelmäßige Feedbackgespräche sowie Team-Events fördern zudem den Zusammenhalt im Unternehmen.

Arbeitgeberbewertungsportale

Online-Plattformen wie beispielsweise KUNUNU bieten Mitarbeitern die Möglichkeit, ihre Erfahrungen und Bewertungen zu Arbeitgebern zu teilen. Sie können ihre Bewertungen anonym abgeben und so Informationen zu Gehalt, Arbeitsumgebung, Arbeitsbedingungen, Aufstiegschancen und Management mit und diverse andere Punkte mit der Online-Welt teilen.

Aus Sicht von Arbeitgebern ist kununu ein enorm wichtiges Portal, weil sie hier öffentliches Feedback erhalten. Bewertungen können ihnen helfen, Stärken und Schwächen des Unternehmens aus der Sicht der Mitarbeiter zu erkennen und zu verbessern. Arbeitgeber können auch auf positive und negative Bewertungen antworten und so dem aufmerksamen Leser zeigen, dass sie sich für die Meinungen ihrer Mitarbeiter:innen interessieren und bereit sind, konstruktive Vorschläge anzunehmen.

Ein gutes Ranking mit positiven Bewertungen wiederum bietet tolle Möglichkeiten dies für die Aussenkommunikation zu nutzen und ihr Employerbranding nochmals zu verstärken.

Checken Sie ihre Bewertungen regelmäßig indem sie ihren Namen oder den ihrer Praxis einfach mal Googlen. Oft findet man dort veraltete oder schlicht falsche Informationen, die hätte man früher von ihnen gewusst, hätten beseitigt werden können.

Zusammenfassung

Eine erfolgreiche Employer-Branding-Strategie zahlt sich immer langfristig, aber fast nie unmittelbar aus. Im Bezug auf die Gewinnung qualifizierter Mitarbeiter, aber auch das Halten bereits vorhandener führt nichts an der Entwicklung einer eigenen Marke vorbei. Wichtig dabei sind eine gründliche Zielgruppenanalyse sowie Authentizität bei der Präsentation des Unternehmens als Arbeitgebermarke.

Eine authentische Unternehmenskultur mit zielgruppengerechter Ansprache und der Nutzung der entsprechend gepflegten internen und externen Kanäle bietet Arbeitgebern gute Aussichten auf mehr qualitative Bewerbungen und langfristige Mitarbeiterbindung. Doch nur wenn die Unternehmenskultur echt und nicht aufgesetzt ist, geht die Rechnung auf. Nichts wäre peinlicher als die oft propagierte Begegnung auf Augenhöhe und familiärstem Betriebsklima bei gleichzeitiger hysterischer Chefin und Zickenkrieg auf allen Ebenen.

'Tue Gutes und sprich darüber`, ist hier ein zwar aus dem Kontext gerissenes, aber perfekt auf die Situation angepasstes Dogma, was es zu entwickeln und pflegen gilt.

Kristian Kroth

 


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