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01.04.2021

Mit dem TheraBand fing alles an

Mit dem TheraBand fing alles an

40 Jahre Ludwig ARTZT GmbH

Am 01.04.1981 wurde die Ludwig Artzt GmbH gegründet. Ein Aprilscherz? Nein, mitnichten! Das Unternehmen gehört seit vielen Jahren zu den führenden Lieferanten von Trainingsequipment für die Bereiche Therapie, Training und Sportmedizin. Grund genug, mit den beiden geschäftsführenden Gesellschaftern, Felix und Philipp Artzt, ein Interview zu führen, um etwas mehr über Historie, Hintergründe und aktuelle Entwicklungen des Erfolgsunternehmens zu erfahren.

TT-DIGI: Lieber Felix, lieber Philipp, Glückwunsch zum 40. Firmengeburtstag. Wie kam Euer Vater Ludwig Artzt auf die Idee das Unternehmen zu gründen?

Philipp Artzt (PA): Mein Vater arbeitete für die HEINE Optotechnik GmbH & Co. KG. Mit der Zeit stieg er innerbetrieblich auf und übernahm eine Gebietsvertretung für die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz. Aus dieser Gebietsvertretung entwickelte sich dann die Ludwig Artzt GmbH.

TT-DIGI: Wie kam Euer Vater zur Therapie- & Fitnessbranche?

Felix Artzt (FA): Unser Vater erkannte früh das enorme Potenzial, das in der Physiotherapie- und Fitnessbranche steckte. Gleiches galt auch für das TheraBand der gleichnamigen Marke, das Ludwig Artzt ab Ende der 1980er Jahre auf deutschen Messen und Kongressen präsentierte. Die Vertriebsrechte für die THERA-Bänder konnte er sich sichern, da er deren Hersteller über US-Kontakte kennenlernte und er die Möglichkeiten, die das Training mit den Bändern ermöglichte, sofort begriff. Impulsgeber in dieser Zeit war der Sportmediziner Prof. Dr. Heinz Liesen, der unseren Vater auf einem Sportärztekongress mit dem Satz ansprach: „Da sind Sie ja endlich“. Ob er damit unseren Vater oder die Bänder meinte, ist bis heute offen….

TT-DIGI: Das war dann der Beginn der Erfolgsgeschichte.

FA: Ja, viele weitere Mitstreiter haben uns unterstützt. Da waren u.a. Dr. Dieter Lagerstrøm, Elmar Trunz und Prof. Dr. Helmut Lötzerich mit denen unser Vater intensiv zusammengearbeitet hat. Aber auch nicht zu vergessen Hubert Horn. Wie oft waren wir in Karlsruhe als Aussteller und Referenten auf der bodyLIFE vertreten. Das hat sehr geholfen, um bekannter zu werden.

TT-DIGI: Seid ihr beiden in dieser Zeit schon mit dabei gewesen?

PA: Ja, wir waren sehr eingespannt. Es gab immer irgendwelche Aktionen. Beispielsweise wurden Übungen auf die Bänder gedruckt, damit die Trainierenden diese nachmachen konnten. Wir beide standen bei solchen Aktionen dann oft in unserer Garage und haben Bänder geschnitten, gefaltet, Broschüren eingelegt und verpackt. Nachdem wir den Führerschein hatten, mussten wir oft mit dem VW-Bus Nachschub in Lagern in Belgien abholen, damit wir ausliefern konnten oder wir fuhren voll bepackt zu Messen und Kongressen.

TT-DIGI: Wann seid ihr beiden dann fest in das Unternehmen eingestiegen?

FA: Seit 2004 sind wir fest dabei. Wir hatten beide unsere Studien beendet und sollten uns um das Thema E-Commerce kümmern. Unser Vater hatte nur wenig Lust, sich um dieses Themenfeld zu kümmern und meinte, dass dies die „Jungen“ übernehmen sollten. Dazu haben wir damit begonnen Bücher zu fotografieren, beispielsweise für „Die neue Rückenschule“ von Hans-Dieter Kempf und wir haben Anleitungen für Übungen für unsere Produkte erstellt. Danach begannen wir mit dem Filmen. Mit allen von uns geschaffenen Inhalte haben wir unsere Website sowie die Social-Media-Kanäle „gefüttert“.

TT-DIGI: Was geschah dann weiter?

FA: 2006 bekamen wir über Edi Kruiker die Möglichkeit, bei Kaufhof eine Bemusterung der Sportabteilung vorzunehmen. Ein Direktor von Kaufhof hatte einen Unfall und lernte in der Reha die Arbeit mit THERA-Band kennen. Wir fuhren da hin, ohne zu wissen was uns erwartete und hatten auf einmal Kaufhof zum Kunden. Ein großer Auftrag, der durch alle Wechsel hindurch, bis heute Bestand hat! Das war ein großer Schritt für uns.

PA: Parallel dazu haben wir immer weiter an unserem sauberen Web- & Social-Media-Auftritt gearbeitet. Gutes Social-Media-Marketing ist sehr wichtig für uns! Wir haben die Lagerhaltung neu organisiert und soweit wie möglich digitalisiert. Das war ein Riesenaufwand. Der Online-Handel ist ein wichtiges Standbein geworden und die Marke ARTZT hat ein großes Vertrauen, auch bei den Kunden, die im Netz kaufen!

TT-DIGI: Welche weiteren wichtigen Produkte gehören zu Eurem Portfolio?

PA: Die Marken BOSU, Gymstick & Flowin, mit deren Herstellern wir seit Jahren eng und vertrauensvoll kooperieren. 2009 brachten wir schließlich erstmals eine eigene Marke auf den Weg: ARTZT vitality. Ein Sortiment, das sich aus Übungsbändern, Gymnastikbällen und Stabilitätstrainer zusammensetzt, richtet sich an alle Trainierenden.

FA: Einige Zeit später, im Jahre 2017 folgte die ARTZT Vintage Series. Mit dem Retro-Stil sprechen wir gezielt die Anhänger der „alten Schule“ an: klassische Fitness-Tools, wie Medizinball, Springseil und Sprungkasten. Beide Marken repräsentieren, wofür wir stehen: Qualität, Expertise und Stil! Unser Produkt-Sortiment umfasst das „Gummiband“ für 10 € bis hin zur Raumkonstruktion mit gestaltetem funktionellen Trainingsbereich für mehrere tausend €. In unserer Familie haben wir gerne und oft mit LEGO gespielt. Eher gebaut und konstruiert als gespielt. Das kommt uns heute zugute, wenn wir neue Ideen umsetzen. Mit Helmut Speckmaier haben wir die Wonderwall entwickelt und zur Marktreife gebracht.

Bild: Felix und Philipp mit Artzt Vintage (BU= Titel).

TT-DIGI: 2016 starb Euer Vater, was hat sich seither geändert?

PA: Unser Vater hat den Grundstein des Unternehmens gelegt. Nach seinem Tod wussten wir aber, dass wir die digitale Ausrichtung unseres Unternehmens noch schneller vorantreiben müssen. Hier hatten wir  - trotz unserer Bemühungen - aus unserer Sicht noch einiges aufzuholen. Mittlerweile ist klar, dass alle unsere Anstrengungen der letzten Jahre richtig waren.

TT-DIGI: Hat sich das Geschäftsmodell verändert?

FA: Man kann sagen, dass wir uns zu einem modernen Omnichannel- und Logistik-Unternehmen entwickelt haben, das sich im Bereich Therapie, Sportmedizin und Training als Kompetenzpartner positioniert hat und sowohl Eigen- als auch Fremdprodukte vermarktet und versendet. Neben dem reinen Produktvertrieb bieten wir als Dienstleister mittlerweile auch komplette Raumlösungen mit unserer WONDERWALL für Training und Therapie - von Beratung und Planung bis zur fachgerechten Installation - an.

TT-DIGI: Wo steht die Ludwig Artzt GmbH in 3-5 Jahren?

FA / PA: Die aktuelle Situation betrachten wir als Chance. Es werden sich Mechanismen und Stati etablieren, die nicht mehr verschwinden. Wir werden uns diesen Entwicklungen stellen, sich diesen, wo nötig und sinnvoll, anschließen und uns ggf. anpassen.

Unser neu geschaffenes Foto-Studio ermöglichts es uns, dass wir jederzeit unseren Webauftritt, die Social-Media-Kanäle und unsere Kooperationspartner mit professionellen Produktionen aus eigener Hand versorgen können. Diesen Bereich werden wir weiterhin ausbauen.

Aktuell bewerkstelligen wir ca. 50.000 Klein- und Kleinstbestellungen pro Jahr, Tendenz steigend. Wir bauen den Bereich Logistik aus und haben uns dazu entschlossen, neue Lager- und Versandkapazitäten zu schaffen. Parallel dazu werden wir unser Sortiment sinnvoll mit Qualitätsprodukten ergänzen und ausbauen.

TT-DIGI: Das heißt es gibt Raum für weiteres Wachstum bzw. Weiterentwicklungen?

FA / PA: Wir können uns nur selbst limitieren!

TT-DIGI: Herzlichen Dank für das Interview!

www.artzt.eu


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