Training

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12.02.2024

Haben Sie Trainingstherapie und Gesundheitstraining im Angebot?

Haben Sie Trainingstherapie und Gesundheitstraining im Angebot?

Ein Blick auf die aktive Physiotherapiepraxis

Trari Trara, ein (erneuter) Hype ist da! Die AKTIVPRAXIS für Physiotherapie mit Trainingstherapie und Gesundheitstraining kommt sperrig im Namen und in tausend Facetten daher. Wie steht’s, wie geht’s in euren Praxen? Im Jahr der Olympischen Spiele 2024 in Paris wählt Thomas Kotsch die Metapher der Medaille mit ihren zwei Seiten und beleuchtet mit und für Euch einmal die Patientensicht und zum anderen Aspekte der Praxisorganisation näher.

1. Patientensicht

Lag man noch vor 30 Jahren sechs Wochen mehr oder weniger rum im Krankenhaus nach der Operation, so geht die Reaktivierung des Patienten heute meist noch im Krankenbett los und es hat sich durchgesetzt, so schnell wie möglich alle aktiven und passiven Strukturen des Körpers wieder zu belasten und zu entwickeln.

Mein befreundeter Kollege Peter (Eichstaedt) von YOLii erklärt es immer an seinen Eltern, nennen wir die fiktiven Patienten Erika und Erich. Während Erika mit vielen Vorerkrankungen und zusätzlich neurologischen Störungen so ‚belastet‘ daherkommt, dass sie für viele Behandlungen individuell und überwiegend auf der Therapieliege betreut werden muss, so kann Erich, der zwar permanent ‚Rücken‘ hat, sonst aber fit ist, eigentlich direkt bzw. nach der Eingangsbefundung in die aktive Therapie gehen, die seine Muskeln trainiert, seine Bänder, Sehnen, seine koordinativen Fähigkeiten, das Herz-Kreislauf-System, den Stoffwechsel usw.

Viele der aktiven Übungen kann er selbständig ausführen und so kommt er mit therapeutischer Überwachung schnell in die Eigenverantwortung und in das Spüren der EIGENWIRKSAMKEIT, die mir besonders wichtig erscheint, gerade mit zunehmendem Alter. Also haben wir es, neben Kostendruck, Kostendämpfungsgesetzen und immer schwieriger werdender gesundheits - politischer Lage mit folgender Situation zu tun: Etwa die Hälfte der Patienten benötigt eine individuelle Behandlung, während die anderen 50 Prozent zunehmend in die selbstständige Gesundheitsfürsorge supervisioniert werden.

Anforderungen für Gesundheitstraining

Dazu brauchen wir entweder Behandlungskabinen, die solch eine trainingstherapeutische Arbeit neben der Therapiebank zulassen, oder wir kümmern uns um einen geeigneten ‚Multifunktionsraum KGG-MTT-MAT‘ (Krankengymnastik am Gerät, Medizinische Trainingstherapie, Medizinisches Aufbautraining), nenne es gerne, wie du willst.

Aber wie groß muss der Raum sein, welche Geräte sollten enthalten sein, welche Mitarbeiterqualifikationen brauche ich, welches Marketing, Umkleiden und Duschen (?), was verlangen die unterschiedlichen Konzepte und was verlangt ‚der Markt‘, wenn ich nicht nur Konzepte mit Kostenträgern Anbieten will, sondern auch noch Leistungen aus dem privat finanzierten 2. Gesundheitsmarkt? Kommen wir zur zweiten Seite …

2. Praxisorganisation

Seit nunmehr 25 Jahren darf ich ‚Physio meets Fitness‘ und ‚Fitness meets Physio’ in weit über 850 Projekten begleiten, die ersten Grundsatzartikel dazu habe ich 2014 geschrieben.

Konzepte der Kostenträger & Selbstzahler

Bis heute entwickelten sich immer mehr Konzepte mit Kostenträgern und auch so genannte Selbstzahler - konzepte, die aus Patienten Mitglieder oder Klienten machen sollten. Tausende von individuell ausgeprägten Physio- und Therapiezentren existieren und seit Corona hat auch die Zahl der Fitness- und Gesundheits - einrichtungen, die sich auf den Weg machen Richtung Physiotherapie und 1. Gesundheitsmarkt, überdeutlich zugenommen.

Natürlich unterstützen Beratungsagenturen und Industrieunternehmen diese Entwicklung. Wurden früher vor allem Liegen verkauft, so sind mittlerweile ganze Kataloge gefüllt mit Komplettangeboten für Therapie, Rehabilitation und Gesundheitstraining – und hier sowohl Geräte- als auch Konzeptlösungen. Dazu kommen hervorragende Softwareanbieter, die den gesamten Bereich von ‚Gesund werden und bleiben‘ umfassend dokumentieren und unterstützen können.

Wandel bei Praxen und Studios

Wie aber sehen die Strukturen aus in Deutschland im für uns wichtigen 1. und 2. Gesundheitsmarkt? Wenn wir uns die klassische Praxis für Krankengymnastik und Massage oder das Bodybuildingcenter von früher anschauen, dann haben beide wirklich nichts oder kaum mehr etwas mit den Therapie- und Gesundheitszentren von heute gemein – was natürlich gut so ist. Neben Designelementen und fantastischen Farb- und Raumkonzepten haben natürlich auch der Anspruch und die individuelle Anspruchshaltung der Klienten zugenommen. Außerdem sind in den vorigen Jahren zahlreiche neue Konzepte mit Kostenträgern integrierbar:

Aus den Physiopraxen sind zu nennen:

  • ››› KGG – Krankengymnastik am Gerät (allein oder in der Gruppe)
  • ››› TRENA – Trainingstherapeutische Rehanachsorge mit der Rentenversicherung (DRV)
  • ››› EAP – Erweiterte Ambulante Physiotherapie mit der DGUV/Berufsgenossenschaften (hier verzeichnen wir eine stärker zunehmende Anzahl an Projekten seit 2020)
  • ››› RV Fit – ein Präventions programm mit der DRV
  • ››› BVB – Besondere Verordnungs bedarfe aus dem Heilmittel katalog
  • ››› Long und Post Covid-Betreuung

Aus dem Umfeld der Physiopraxis einschließlich den ambulanten Rehazentren sind zu erwähnen:

  • ››› IRENA – Intensive Rehanachsorge (auch KARENA (Kardiologische Rehanachsorge) gibt es vereinzelt)
  • ››› MBOR – Medizinisch beruflich orientierte Reha mit der DRV
  • ››› ABMR - Arbeitsplatzbezogene Muskuloskeletale Rehabilitation der DGUV
  • ››› BiBo – Better In-Better Out Konzept (vor und nach Operation beispielsweise)
  • ››› EFL – Einschätzung funktioneller Leistungsfähigkeit nach Isernhagen
  • ››› Rehasport und Funktionstraining nach § 64-SGB IX …um nur einige zu nennen.

Das sind insgesamt hervorragende Voraussetzungen, um:

  • 1. Patienten besser betreuen zu können,
  • 2. Patienten länger betreuen zu können und aus Ihnen Klienten zu generieren,
  • 3. Patienten individueller betreuen zu können,
  • 4. Patienten zu mehr Eigenverantwortung für ihre Gesundheit führen zu können,
  • 5. den 1. und 2. Gesundheitsmarkt zu vereinen,
  • 6. eine Rolle als lebenslanger Gesundheitsbegleiter der Klienten einzunehmen,
  • 7. wirtschaftlich erfolgreich(er) zu sein,
  • 8. ein ‚Physio-Aktivzentrum‘ zu installieren,
  • 9. eine klare Positionierung im Gesundheitsmarkt zu schaffen,
  • 10. eine Arbeitgebermarke zu entwickeln und um
  • 11. hochattraktiv für Therapeuten zu werden bzw. zu bleiben.

Ein Appell zur Umstellung

Für all das und noch viel mehr eignet sich die Installation einer Trainingstherapie-Fläche ungemein. Für 80% der Praxen führt meines Erachtens kein Weg dran vorbei, nur bei 20% von Euch erkenne ich eine so spezialisierte Nische.

Die klare Empfehlung dabei ist, diesen Weg mit einem Berater oder einer Beraterin zu durchlaufen, denn den/die hat man ja auch bei den Finanzen oder in medizinischer Hinsicht. Eben in jenen Bereichen, wo es einem persönlich an Kompetenz und Erfahrung fehlt und man dennoch eine ausgezeichnete Lösung möchte.

Unser Weg bei aconcept/Stolzenberg ist wie folgt: 80% der Beratungsinhalte sind ‚Modelling of Excellence‘ mit einer Auswahl an kostenträgergestützten Leistungen und Eigenleistungen der Klienten, 20% sind individuelle Ausprägungen, die einem kreativem Schöpfungsprozess folgen, damit DU immer mehr in dein eigenes MTT-Modell hineinwächst, vielleicht mit gelegentlichem Sparring bei deinem PhysioKotsch.

Dazu bieten wir zwei Wege an: den ‚DIY – Do it (fast) yourself‘ mit unserer aa-aconcept academy als Basicpartner oder Du wirst Premiumpartner (für eine gewisse Zeit), und hier erarbeiten wir gemeinsam dein Konzept und setzen gemeinsam um – online und gerne auch offline bei Dir vor Ort.

Von Best Practice Beispielen lernen

In meinen regelmäßigen Best Practice Artikeln hier in der TT-DIGI habe ich schon viele Standorte vorgestellt, die diesen Weg gegangen sind. Freuen Sie sich auf ein Summary dazu in der nächsten Ausgabe. Alles ist möglich und wie singt der Liedermacher Heinz Rudolph Kunze so schön: „Eigene Wege sind schwer zu beschreiten, sie entsteh’n ja erst beim Geh’n“. Gerne mit deinem PhysioKotsch.

Thomas Kotsch


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