Therapie

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03.11.2023

Die Branche hat digitalen Nachholbedarf

Die Branche hat digitalen Nachholbedarf

Digitalisierung in der Physiotherapie

Die 1. Eckdatenstudie PHYSIOTHERAPIE, die von ETL ADVISION und dem Fachmagazin TT-DIGI in Auftrag gegeben und im Frühjahr 2023 veröffentlicht wurde, richtet den Fokus auf mehrere, wichtige Themen der Branche. Wir wollen in diesem Artikel näher auf die Digitalisierung eingehen.

Insgesamt ist das Verhältnis der Physios zur Digitalisierung eher zurückhaltend und teilweise skeptisch, wobei es natürlich zwischen den Praxen Unterschiede gibt. Nur 30,6% der Befragten antworteten auf die Nachfrage, wie der Stand der Digitalisierung in ihrer Praxis sei, dass dieser Grad hoch oder sehr hoch sei.

Lediglich 47,6% der Befragten nutzen Social-Media-Kanäle beruflich oder privat. Interessant ist, dass lediglich drei Social-Media-Kanäle eine Relevanz für den Physiotherapeuten haben. Diese sind:

  • a) Facebook (39% aller Befragten)
  • b) Instagram (27,2%)
  • c) YouTube (8%)
  • * Mehrfachnennungen waren möglich.

Die Mehrheit von 52,4% aller Befragten gab an, Social-Media-Kanäle weder beruflich noch privat zu nutzen. Dies zeigt deutlich, dass die Durchdringung der Physiotherapiebranche mit Digitalisierungsthemen noch Aufholbedarf hat.

Praxissoftware & Abrechnung

Dies wird auch deutlich, wenn man das Nutzungsverhalten von Praxissoftwareprodukten betrachtet, wo fast jeder Fünfte angab, keinerlei Software zur Unterstützung bei den anfallenden Verwaltungsaufgaben zu nutzen. Marktführer bei den Softwareanbietern ist laut unserer Umfrage die Software Theorg, die von 23,3% der Physiotherapeuten benutzt wird. Gefolgt von Optica Viva, Thera Plus, Starke Praxis, iPrax, thevea und Noventi.

Ca. 70% der Befragten gaben an, dass sie bei der Abrechnung von Rezepten einen Dienstleister in Anspruch nehmen würden. 28,6% der Befragten rechnen ihre Rezepte selbst ab! Bei den Abrechnern hat die Optica (23,8%) vor Noventi (18,8%) die Nase vorne. Gefolgt von optadata, RZH und DZH.

Arbeitskräftemangel & Employer Branding

Die Studie ergab, dass über die Hälfte der Befragten aktuell nach Mitarbeitern sucht. Der Fachkräftemangel ist ein bekanntes Problem nicht nur dieser Branche. Bei der Suche gehen die meisten Praxen jedoch eher „alte“ Wege und setzen auf Online-Stellenmarkt oder Printmedien. Employer Branding, also das Herausstellen der eigenen Arbeitgeber-Attraktivität über die Website und die sozialen Kanäle, spielt dagegen kaum eine Rolle.

Interessant ist auch, wo sich die Therapeuten über das Thema Digitalisierung informieren. 47,3% der Befragten gaben an, dies über Fachmagazine zu tun. 72,7% holen sich Rat bei den Berufsverbänden der Branche und 48,3% informieren sich per Internet.

Fazit: Digitalisierungsbedarf, insbesondere bei der TI

Wenn man sich die hier vorgestellten Aussagen in Summe betrachtet, kommt man zu dem Schluss, dass ein Großteil der Physiotherapiepraxen Nachholbedarf in Sachen Digitalisierung hat. Spannend wird diese Frage spätestens dann, wenn das Thema „Telematik Infrastruktur“ verpflichten wird. Bei unserer Befragung gaben nur 7,2% der Befragten an, das Thema bis 2024 abschließen zu wollen.

Patrick Schlenz

 

Bild: ©Shutterstock.com_1463151758


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