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05.01.2022

Anruf vom Minister

Anruf vom Minister

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NRW-Studios hoffen auf Erleichterungen

Sarah Martin betreibt ein Fitnessstudio in Havixbeck/Nrw. Wie ihre Kollegen spürt sie die Auswirkungen der Corona-Maßnahmen aus nächster Nähe. Zunächst galt beim Einlass 2G, seit dem 28. Dezember 2G+. Mitglieder dürfen seitdem nur noch ins Studio, wenn sie vollständig geimpft oder genesen sind und einen aktuellen negativen Corona-Test vorlegen. In den meisten anderen Bundesländern gilt die Testpflicht für geboosterte Menschen nicht.

Die Nachteile einer 2G+-Regelung

Für Studiobetreiber hat diese Entscheidung gleich zwei große Nachteile. Denn zum einen kommen weniger Mitglieder, weil ihnen der Testaufwand zu groß ist. Andererseits ist aber gerade der Jahresanfang normalerweise die wichtigste Zeit zur Neukundengewinnung. Auch Neumitglieder dürfte es nun weniger geben als normal. Und das in einer Situation, da viele Studios ohnehin durch die vergangenen Lockdowns einen deutlichen Mitgliederrückgang zu verzeichnen haben.

Begrenzte Testmöglichkeiten

Für Sarah Martin ergibt sich durch die Lage ihres Studios noch eine weitere Problematik. Denn hier gibt es nur wenige Teststellen mit begrenzten Öffnungszeiten. Und die Eröffnung eines Testzentrums an ihrem Studio wurde bislang abgelehnt. Daher sind die Testmöglichkeiten schwierig für gewillte Mitglieder. Viele ihrer Mitglieder seien zudem bereits geboostert.

Martin ergriff daher nach den Weihnachtstagen die Initiative und schickte Mail und Brief an NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann. Ihr Appell blieb nicht unerhört – der Minister rief am Silvestermorgen zurück. Die Studiobetreiberin berichtet, man habe sich eine gute Viertelstunde über die generelle Lage in den Studios und speziell zu Jahresbeginn ausgetauscht.

Telefonat: Minister gibt sich lösungsorientiert

Laumann gab laut Martin zu, man sei wohl etwas übers Ziel hinausgeschossen und zeigte sich lösungsorientiert. Der Gesundheitsminister hörte zu und fragte beispielsweise nach, ob sich die Mitglieder denn im Studio auch ohne Test sicher fühlten. Die Studiobetreiberin bejahte dies und verwies auf die zahlreichen Hygiene-Maßnahmen.

Martin machte auch die Wichtigkeit des Neukundengeschäfts zum Jahresbeginn deutlich und unterstrich die Bedeutung regelmäßigen Trainings für die Gesundheit. Laumann versprach immerhin, über das Thema nachzudenken, erwähnte aber auch die schwierig einzuschätzende Omikron-Lage.

Ausblick: Nächstes Bund-Länder-Treffen

Bund und Länder kommen wieder am Freitag (7. Januar) zusammen, um über die aktuelle Corona-Lage zu sprechen. Angesichts der Verbreitung der Omikron-Variante und der Erwartung eines deutlichen Anstiegs der Infektionsfälle ist wohl eher von einer Verschärfung der Maßnahmen auszugehen. Auch wenn bundeseinheitliche Lösungen angestrebt werden, ist danach jedes Bundesland selbst für die konkrete Umsetzung der Maßnahmen zuständig.

Philipp Hambloch


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